Vortrag und Lesung
Ferdinand von Schirach
„Kaffee und Zigaretten“
29.05.19 / 19.30 Uhr
Großes Haus Theater Freiburg
Eintritt: AUSVERKAUFT!!!
Kartenvorverkauf: Theater Freiburg oder online
Eine Veranstaltung des Theater Freiburg in Kooperation mit der Buchhandlung Rombach und dem Literaturhaus Freiburg
Ferdinand von Schirachs neues Buch "Kaffee und Zigaretten" verwebt autobiografische Erzählungen, Aperçus, Notizen und Beobachtungen zu einem erzählerischen Ganzen, in dem sich Privates und Allgemeines berühren, verzahnen und wechselseitig spiegeln. Es geht um prägende Erlebnisse und Begegnungen des Erzählers, um flüchtige Momente des Glücks, um Einsamkeit und Melancholie, um Entwurzelung und die Sehnsucht nach Heimat, um Kunst und Gesellschaft ebenso wie um die großen Lebensthemen Ferdinand von Schirachs, um merkwürdige Rechtsfälle und Begebenheiten, um die Idee des Rechts und die Würde des Menschen, um die Errungenschaften und das Erbe der Aufklärung, das es zu bewahren gilt, und um das, was den Menschen erst eigentlich zum Menschen macht. In dieser Vielschichtigkeit und Bandbreite der erzählerischen Annäherungen und Themen ist "Kaffee und Zigaretten" das bislang persönlichste Buch Ferdinand von Schirachs. Die Moderation übernimmt Musiktheater-Dramaturgin Tatjana Beyer.
Außerdem wird Ferdinand von Schirach einen Vortrag zum Thema "Aufklärung" halten. Dazu schreibt er: "Es ist ohnehin ein Irrtum zu glauben, nur weil einer Bücher schreibt, wüsste er irgendetwas besser. Aber ich kann Ihnen sagen, was ich in den dreißig Jahren in meinen beiden Berufen gelernt habe: Der Mensch ist ein ambivalentes Wesen, wir alle sind gut und böse zugleich und ergeben trotzdem ein halbwegs plausibles Ganzes. Und mit unserer Gesellschaft ist es nicht anders. Sie ist nicht homogen, sondern gespalten, vielschichtig und völlig durcheinander. Wir glauben an Gott, Allah, Buddha, an das fliegende Spaghettimonster oder nur an uns selbst. Tatsächlich können wir nie letztgültig wissen, was richtig und was falsch ist, absolute Urteile über die Welt gibt es nicht. Aber, meine verehrten Damen und Herren, könnte nicht genau das es sein, was uns als europäische, als westliche Gesellschaft heute ausmacht: nicht der Konsens, sondern, dass wir den friedlichen Dissens aushalten?"
Der Autor signiert nach der Veranstaltung.
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